Voraussetzungen für VoIP

Um Voice over IP an Ihrem Firmenstandort einzuführen, müssen bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden.

Ist Ihr LAN/WAN/WLAN bereit für VoIP, d.h. sind die Komponenten VoIP-fähig, die Bandbreite ausreichend und Verfügbarkeit, Sicherheit und Sprachqualität gewährleistet?

VoIPScout hilft Ihnen mit dem VoIP Readyness Check. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Den Readyness Check führen wir immer vor Ort durch. Er umfasst folgende Leistungen:

  • Erfassen Ihrer Anforderungen hinsichtlich Parallelität von Telefonie und Datenverarbeitungsaufkommen in Ihrem Netz
  • Erfassen Ihrer Infrastruktur (Verkabelung, Server, Firewall, Router, Switches)
  • Erfassen Ihrer Internetanbindung und ggf. VPN-Policy
  • Erfassen Ihrer Sicherheitspolicy
  • Auswertung, Einschätzung der Realisierbarkeit und ggf. Verbesserungsvorschläge zur Implementierung

Wissenswertes zur Internetanbindung (xDSL-Anschluß)

Grundsätzlich wird bei DSL unterschieden zwischen ADSL (Asynchrone Digital Subscriber Line) und SDSL (Synchrone Digital Subscriber Line). Bei ADSL haben Upstream und Downstream unterschiedliche Bandbreiten, bei SDSL sind die Bandbreiten für Upstream und Downstream gleich, d.h. synchron. Für Firmenanschlüsse wird deshalb meistens SDSL verwendet.

Für die richtige Wahl eines xDSL-Anschlusses ist es erforderlich zu wissen, wie viele gleichzeitige Gespräche von Ihrem Firmen-Standort nach extern geführt werden sollen.

Dabei muss man wissen, dass eine Verbindung mit ISDN-Qualität bei einer Bandbreite von 94 kbps* möglich ist (Codec G.711 A-Law). Bei ADSL-Anschlüssen ist der Downstream inmmer wesentlich höher als der Upstream. Deshalb muss man bei ADSL bei der Berechnung der erforderlichen Bandbreite immer mit dem niedrigeren Upstream rechnen. Danach ergibt sich folgendes Schema:

upstream in kbit/s 128 192 256 384 512 576 1.000 2.000
gleichzeitige Verbindungen 1 2 2 4 5 6 10 20

* Bandbreiten-Berechnung am Beispiel Codec G.711 A-Law

Der bei ISDN verwendete Codec G.711 A-Law benötigt 64 kbit/s Bandbreite, die von einer ISDN-Leitung zur Verfügung gestellt wird. Soll die Übertragung über ein Netzwerk oder gar ADSL stattfinden, reichen die 64 kbit/s nicht aus.

Typischerweise werden VoIP-Pakete alle 20 ms übertragen, also 50 Pakete pro Sekunde. Die 64.000 Bits Nutzdaten, die pro Sekunde übertragen werden müssen, werden somit auf 50 Pakete aufgeteilt:

64.000 Bits / 50 Pakete = 1.280 Bits pro Paket = 160 Bytes pro Paket.

Um die Daten als VoIP-Daten zu kennzeichnen benötigt das Paket einen 12 Byte großen RTP-Header. Für den Transport über ein IP-basiertes Ethernet-Netzwerk kommen noch weitere Header hinzu. Ein UDP-Header (8 Bytes), ein IP-Header (20 Bytes) und ein Ethernet-Header (22 Bytes) mit CRC-Prüfsumme (4 Bytes). Insgesamt also

160 Bytes + 12 Bytes + 8 Bytes + 20 Bytes + 22 Bytes + 4 Bytes = 226 Bytes

Ein VoIP-Paket ist also in einem Netzwerk 226 Bytes groß. Der Engpass befindet sich normalerweise nicht im Netzwerk, sondern im Internetzugang.
Werden die Daten über ADSL übertragen, werden die Ethernet-Frames in PPP gekapselt, was zu weiteren 8 Bytes mehr führt.

226 Bytes + 8 Bytes = 234 Bytes

Bei 50 Paketen pro Sekunde sind es also

234 Bytes pro Paket * 50 Pakete pro Sekunde * 8 Bits pro Byte = 93,6 kbit/s

Pro VoIP-Gespräch werden also jeweils 93,6 kbit in beide Richtungen benötigt.